Hauptbereich
Sammelkläranlage Klöpferbachtal
Die Aspacher Kläranlage ist eine mechanisch-biologische Kläranlage zur Behandlung des im Gemeindebereich anfallenden Abwassers. Auf dieser wird das häusliche Abwasser, das sanitäre Abwasser aus Betrieben und das teilweise vorbehandelte Industrieabwasser und ein Teil des Regenwassers gereinigt. Derzeit sind etwa 8.000 Einwohner angeschlossen.
Daten & Fakten
- 1971
Inbetriebnahme als Sammelkläranlage des früheren Zweckverbandes Klöpferbachtal bei der Talmühle für die Reinigung der Abwässer der früheren Gemeinden Allmersbach am Weinberg, Großaspach und Rietenau - 1983
Erweiterung und Neubau eines Nachklärbeckens sowie Bau eines Pumpwerks unterhalb des Fürstenhofs, Anschluss von Kleinaspach an die Sammelkläranlage - 1989
Fertigstellung der erweiterten biologischen Reinigungsstufe (Belebungsbecken) - 1995
Bau einer Phosphat-Eliminierungsanlage - 2004 – 2005
Der erste Bauabschnitt im Rahmen der Modernisierungsarbeiten:
Fertigstellung der mechanischen Reinigungsstufe - 2005 – 2006
Als zweiter Bauabschnitt im Rahmen der Modernisierungsarbeiten: Fertigstellung der Schwimmschlammräumung am Nachklärbecken, der Belebungsbecken und der Kammerfilterpresse - 2018
Derzeitige Planungen sehen einen Ausbau der Kapazität der Kläranlage von 13.000 Einwohnergleichwerte (EWG) auf 18.000 vor, die nicht zuletzt durch die Erweiterung des Gewerbegebietes notwendig ist. Die Hebeschnecken sollen ausgetauscht, die Phosphatfällung (Fällungsverfahren zur Verringerung von künstlichen Nährstoffen wie z.B. Phosphor) verbessert und das elektronische Prozessleitsystem erneuert werden.
Und so funktioniert die Kläranlage
In Betrieb genommen wurde die Anlage im Jahr 1971. Damals hatte sie die Aufgabe, die Abwässer aus Großaspach, Allmersbach am Weinberg und Rietenau zu reinigen. 1983 wurde dann auch Kleinaspach angeschlossen. Zuvor wurde die Anlage durch den Bau eines Nachklärbeckens, eines Pumpwerks erweitert und auf einen aktuellen technischen Stand gebracht. 1989 wurde ein Belebungsbecken gebaut, Mitte der neunziger Jahre folgte eine Phosphat-Eliminierungsanlage.
Seit 2004 wurde die Anlage erneut modernisiert. In einem ersten Bauabschnitt konnte die mechanische Vorreinigung fertig gestellt werden. Anschließend folgte der zweite Bauabschnitt mit der Fertigstellung der Schwimmschlammräumung im Nachklärbecken, der Erneuerung der Belüftung in den Belebungsbecken eins bis vier und der Einbau einer Kammerfilterpresse. Das Abwasser fließt durch die mechanische Vorreinigung.
Die mechanische Vorreinigung besteht aus einem Grobfang, einem Rechen und einem nachgeschalteten Sand- und Schwimmstofffang. Im Grobfang werden die Grobstoffe wie Steine zurückgehalten, um den Rechen vor Schäden zu schützen. Der Rechen ist quasi ein großes Spaltsieb, mit dessen Hilfe feinere Abwasserinhaltstoffe, wie Klopapier, Dosen, Knochen und Fischgräten entnommen werden. Im Sandfang setzen sich Sand und Schwimmstoffe (Kunststoffe, Fette, Öle) durch die Einflüsse der Schwerkraft ab.
Bei dieser Reinigungsstufe werden mechanische Trennverfahren eingesetzt, daher heißt die erste Reinigungsstufe auf Kläranlagen „mechanische Vorreinigung“. Das im Rechen entnommene Rechengut wird meist kompostiert und anschließend mit dem Sand und anderen Komposten gemischt und als Erde in den Handel gebracht. Als zweite Reinigungsstufe folgt die biologische Reinigung. Die biologische Reinigung besteht aus vier kaskadenartig durchflossenen Belebungsbecken.
In den Belebungsbecken befindet sich Belebtschlamm, der aus Mineralien und aus Mikroorganismen besteht. Diese Mikroorganismen leisten unter Sauerstoffzufuhr die eigentliche Reinigungsarbeit. Die Mikroorganismen ernähren sich von den Abwasserinhaltstoffen und vermehren sich dabei. Sie schweben im Wasser und fließen daher mit dem Abwasser von Belebungsbecken zu Belebungsbecken und schließlich zum Nachklärbecken.
Das Nachklärbecken gehört zur letzten Reinigungsstufe. Im Nachklärbecken findet der Belebtschlamm Zeit, sich abzusetzen und zu Boden zu sinken. Das gereinigte Abwasser fließt anschließend in den Klöpferbach. Eine Kläranlage ist keine reine Durchlaufanlage, sondern es gibt innerhalb des Reinigungsprozesses verschiedene Kreisläufe. Der Belebtschlamm sinkt zum Beispiel im Nachklärbecken auf den Boden und wird gesammelt und wird dann wieder zurück in die Belebungsbecken gefördert.
Der Belebtschlamm heißt nun Rücklaufschlamm. Aus dem Rücklaufschlamm wird die Menge des Schlamms entnommen, die sich in einem Durchlauf-Zyklus neu bildet, sodass immer eine konstante Menge an Mikroorganismen in den Belebungsbecken ist. Der Schlamm, der aus dem Rücklaufschlamm entnommen wurde, heißt Überschussschlamm und enthält sehr viel Wasser. Er wird daher zur Sedimentation zwischengespeichert und anschließend in die neue Kammerfilterpresse gefördert. Die Kammerfilterpresse entwässert den Überschussschlamm, der nach der Entwässerung Klärschlamm heißt.
Der entwässerte Klärschlamm (mit 25 bis 35 Prozent Trockensubstanz) wird außerhalb der Anlage getrocknet und anschließend verbrannt.