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Geteilter Ort mit berühmtem Sohn
Großaspach ist, wie schon der Name sagt, bevölkerungsmäßig der größte Teil von Aspach und liegt westlich von Backnang, im sich nach Südwesten öffnenden Tal des Klöpferbachs. Im berühmtem Lorscher Codex ist verzeichnet, dass zu einem nicht genauer bestimmten Zeitpunkt zwischen 856 und 864 der Abt Eigelbert von Lorsch seinen Besitz in „Asbach“ an einen hochadligen Herrn namens Volkwin übertragen hat. Dies stellt die erste schriftliche Erwähnung Aspachs dar, wobei sich der Name auf die Pflanzenbezeichnung „Aspe-Espe“ (Zitterpappel) beziehen dürfte und als „Siedlung im/am Espenwald“ gedeutet werden kann. Obwohl eine klare Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinaspach erst im 14. Jahrhundert erfolgte, geht man heute davon aus, dass mit „Asbach“ in dieser frühen Zeit der Ort Großaspach gemeint ist. Um 1050 wechselte „Aspach“ in den Besitz der Grafen von Calw und gehörte später deren Verwandten, den Grafen von Löwenstein.
Mehrere Renovierungen
Diese verkauften den nun „Großen Aspach“ genannten Ort 1388 an die Familie von Sturmfeder in Oppenweiler. 1442 wurde Großaspach schließlich zweigeteilt, als Swigger von Sturmfeder die Hälfte des Orts an Ulrich von Württemberg verkaufte. Dies hatte zur Folge, dass es in Großaspach bis ins 18. Jahrhundert hinein zwei Schultheißen gab. 1693 wurde der überwiegende Teil des Orts durch französische Truppen dem Erdboden gleichgemacht. Die meisten Gebäude fielen einem verheerenden Brand zum Opfer, so auch das historische Pfarrhaus von 1612, das 1698 wieder aufgebaut wurde und heute – nach mehreren Renovierungen – zu den schönsten Gebäuden Großaspachs zählt. Das heutige Aussehen der evangelischen Juliana-Kirche, deren Geschichte sich bis ins Jahr 1278 zurückverfolgen lässt, geht auf das Jahr 1780 zurück, als das Kirchenschiff auf einen Umfang von mehr als dem Doppelten der Vorgängerkirche vergrößert wurde.
Vermittler in Nordamerika
1709 wanderte die Großaspacher Familie Weiser nach Nordamerika (Pennsylvania) aus. Conrad Weiser (1696-1760) spielte dort eine wichtige Rolle beim Aufbau des Landes und der Friedenssicherung in den englischen Kolonien, wobei er unter anderem als Vermittler zwischen den einheimischen Indianervölkern und den vordringenden Siedlern tätig war. Wie die meisten Ortschaften in ländlicher Gegend war auch Großaspach lange Zeit von der Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) geprägt, ehe Handwerk und Handel allmählich einen größeren Stellenwert einnahmen. Erst mit der Zuwanderung der Heimatvertriebenen in Folge des Zweiten Weltkriegs explodierte die Bevölkerungszahl von Großaspach und überschritt Mitte der 1950er Jahre erstmals die Marke von 2000 Einwohnern. Entsprechend dieser Entwicklung entstanden nach und nach neue Wohngebiete. 1964 wurde das Gewerbegebiet „Mairich“, 1983 das Gewerbegebiet „Forstboden“ erschlossen, in denen auch heute noch die meisten Arbeitsplätze der Gesamtgemeinde Aspach angeboten werden.