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Projekt "Nachhaltige Zukunftsfähige Gemeinde"
Die Gemeinde Aspach beteiligte sich im Jahr 2007 an dem Modellprojekt „Kommunen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Entwicklung“, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg ausgeschrieben war. Gemeinsam mit 5 weiteren Kommunen wurde unter fachlicher Anleitung begonnen Beteiligungsstrukturen aufzubauen und Beteiligungsverfahren zu praktizieren. In einer ersten Perspektivenkonferenz im Jahr 2008 konnten unter fachkundiger Anleitung Bürgerinnen und Bürger intensiv erörtern, wie die künftige Entwicklung in Aspach aussehen soll. Fünf Projektgruppen nahmen daraufhin ihre Arbeit auf. Das Modellprojekt „Zukunftsfähige nachhaltige Kommune Aspach“ wurde von Seiten des Umweltinstituts (Ufit) und des Umweltministeriums 2011 erfolgreich abgeschlossen. Die daraus entstandenen Projektgruppen waren überaus erfolgreich und haben ihre Vorhaben weitgehend umgesetzt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Projektgruppen, dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung hat gezeigt, dass dies der richtige Weg ist, um bürgerschaftliches Engagement in den Prozess der Kommunalpolitik einzubeziehen.
Am 19. November 2011 veranstaltete die Gemeinde Aspach deshalb eine zweite Perspektivenkonferenz. Die neue Mitgliedschaft im Gemeindenetzwerk Baden - Württemberg ermöglichte die fachliche Unterstützung durch zwei kompetente Moderatorinnen. Finanzielle Unterstützung erfolgte durch die LUBW (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz). 50 engagierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Gemeinde gefolgt, um sich am Gedankenaustausch und Sammeln neuer Ideen für Aspach zu beteiligen. Zunächst hatten die Projektgruppen die Möglichkeit ihre bestehenden Ziele und bereits umgesetzten Projekte vorzustellen. Dies war der Einstieg in eine rege und konstruktiv geführte Diskussion. In offenen Arbeitsgruppen wurden neue Ziele ausgearbeitet und formuliert. Das Ergebnis sind vier Projektgruppen, die ihre bisherige Konzeption weiterführen und erweitern, sowie zwei neue Projektgruppen, die ihr Vorhaben zielstrebig verfolgen wollen.
Die Projektgruppen in der Übersicht
- Projektgruppe 1: Soziale Lebensräume in Aspach
- Projektgruppe 2: Kultur in Aspach
- Projektgruppe 3: Tourismus in Aspach
- Projektgruppe 4: Aspach hat Energie
Für jede Projektgruppe haben sich Bürgerinnen und Bürger als Moderatorinnen und Moderatoren zur Verfügung gestellt.
Soziale Lebensräume in Aspach
Ursprünglich unter dem Namen „Dorfplätze in Aspach“ tätig, konnte durch den Einsatz der Projektgruppe in Kleinaspach der Dorfplatz neu gestaltet werden. Das alte, teils verfallene Backhaus wurde aufwendig restauriert und Kleinaspachs Dorfplatz bekam ein neues Gesicht. Auf diesem wunderschönen Platz wurde somit ein attraktiver Dorfmittelpunkt geschaffen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Projektphase beschäftigt sich die Projektgruppe nun seit einiger Zeit mit neuen Inhalten. Um diesen neuen Kernpunkten Ausdruck zu verleihen, ergab sich eine Namensänderung in „Soziale Lebensräume in Aspach“.
So befasst sich die Arbeitsgruppe schwerpunktmäßig mit den Themen
- altersgerechtes, betreutes und generationenübergreifendes Wohnen (Mehrgenerationenhaus) und
- Erhaltung der Nahversorgung in kleineren Ortsteilen ,
- sowie der Bebauung im Dorfzentrum (Rietenau und Großaspach)
Bildung und Kultur
Im Bereich Bildung und Kultur konnten Lese- und Singpaten professionell ausgebildet werden. Diese engagierten Patinnen arbeiten mittlerweile erfolgreich in den Kindertagesstätten und Schulen. Die Lesepatinnen lesen Kindern altersgerechte Geschichten vor oder unterstützen Schulkinder individuell beim Lesenlernen. Denn Lust am Lesen bedeutet Lust am Lernen. Fest etabliert haben sich auch die Exkursionen zu kulturellen Veranstaltungen im Raum Aspach, Backnang, Ludwigsburg und Stuttgart. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können in netter Gesellschaft Ausstellungen und Konzerte besuchen. Seit der Perspektivenkonferenz im November 2011 gibt es neue Impulse in der Projektgruppe Kultur. Die Projektgruppe möchte Rietenau als Kulturdorf etablieren und die Veranstaltungen/Workshops des R-Fahrungsraums und des Theaters Rietenau sollen zu einer Sommerakademie ausgebaut werden.
Tourismus in Aspach
Der Wanderweg „Aspacher Panorama“ zeigt begeisterten Wanderern und Naturliebhabern die Schönheiten Aspachs aus verschiedenen Blickwinkeln. Der Wanderweg ist insgesamt 25 km lang, kann aber in Teilstrecken begangen werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe Tourismus setzten durch dieses Projekt ihr Ziel um, die schöne Natur- und Kulturlandschaft mit Ihrer besonderen topografischen Lage erlebbar zu machen. Am Einweihungswochenende konnten sich zahlreiche Besucher aus Nah und Fern davon überzeugen, dass sich ein Besuch in Aspach lohnt.
Zum Wanderweg ist eine Wanderkarte erschienen. Sie erhalten diese kostenlos bei der Information im Rathaus. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten drei Jahre veranlasste die Projektgruppe, neue Ideen und Ziele in ihr Konzept aufzunehmen. Unter dem Motto „Blühflächen statt Grünflächen“ brachte die Projektgruppe Tourismus Aspach „zum Blühen“. Auf öffentlichen Grünflächen und Straßenrändern wurden Sommerblumen ausgesät, die dann im Sommer neue Lebensräume für Bienen, Hummel & Co schafften und gleichzeitig das Ortsbild verschönerten. Weitere Themen sind die Vermarktung heimischer Spezialitäten und Sehenswürdigkeiten, sowie die Kultivierung fast verschwundener Obstbaumsorten auf heimischen Streuobstwiesen. An den bisherigen Projekten wird die Gruppe weiterarbeiten.
Aspach hat Energie
Ziel der Arbeitsgruppe „Aspach hat Energie“ ist es, die Gemeinde Aspach energieunabhängig zu machen. Es wurden bisher verschiedene Projekte und Maßnahmen, wie zum Beispiel die Gründung von Bürger-Energiegemeinschaften, eine monatliche Energieberatung für Aspacher Bürger, Ausweisung eines Gebietes zur Altbausanierung und die Planung von Nahwärmenetzen in Angriff genommen und auch teilweise realisiert. Durch eine erfolgreiche Teilnahme an zwei vom Umweltministerium Baden-Württemberg ausgeschriebenen Wettbewerben unter dem Titel „Klimaneutrale Kommune“ wurden Fördermittel, hauptsächlich für die Realisierung eines Nahwärmenetzes in Kleinaspach, vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.